Auflagerungen auf den Zähnen
Weiche Zahnbeläge
Zahnbelag (Plaque) ist eine Ansammlung von Mikroorganismen in Form eines strukturell und funktionell organisierten Biofilms, der sich auf der Oberfläche der Zähne, Restaurationen und Prothesen in der Mundhöhle bildet und sich nicht mit Wasser abspülen lässt.
Weicher Zahnbelag (Materia alba, weiße Substanz) ist eine unstrukturierte, lockere, weiche und poröse Ansammlung von Bakterien, Leukozyten, Epithelzellen und Speiseresten, die oberhalb der Plaque liegt und teilweise durch Wasser abgespült werden kann.
Ätiologie
Zahnbelag besteht zu 80–90 % aus Wasser. Den größten Teil der Trockenmasse des Zahnbelags machen Mikroorganismen aus. In der Plaque wurden über 500 verschiedene Arten von Bakterien sowie Mykoplasmen, Hefen, Protozoen und Viren gefunden.
Im Zahnbelag vorkommende Mikroorganismen existieren in Form eines Biofilms. Sie sind in die interzelluläre Matrix eingebettet, die bis zu 30 % der Plaquemasse ausmacht und aus organischen und anorganischen Komponenten besteht.
Zu den organischen Komponenten gehören im Speichel enthaltene Glykoproteine, Polysaccharide mikrobiellen Ursprungs (Dextrane), Albumine und Lipide der Zellmembranen.
Anorganische Bestandteile der Plaque sind Kalzium, Phosphor und Spurenmengen von anderen Mineralien wie Natrium, Kalium und Fluor. Sie stammen aus dem Speichel und der Sulkusflüssigkeit. Fluor kommt hauptsächlich aus äußeren Quellen (fluoridhaltige Zahnpasten, Gele und Mundspülungen).
Der Prozess der Zahnbelagbildung kann in drei Phasen eingeteilt werden:
1. Bildung der Pellikel, die eine Oberfläche für die Ansiedlung von Bakterien bietet;
2. Primäre Besiedlung durch Bakterien (Adhäsion und Proliferation von Mikroorganismen, Koloniebildung);
3. Sekundäre bakterielle Besiedlung und Reifung der Plaque.
Nach dem Durchbruch eines Zahns bildet sich eine Pellikel (ein Film aus Muzin, Glyko- und Sialoproteinen des Speichels und der Sulkusflüssigkeit) auf der Zahnoberfläche beim Kontakt mit dem Speichel. Sie sorgt für die Schmierung der Oberflächen und für den Austausch von Mineralien zwischen Speichel und Zahnschmelz sowie verhindert das Austrocknen der Gewebe. Die Pellikel hat eine gezackte Oberfläche, auf der sich Mikroorganismen ansiedeln. Die Bildung der Pellikel auf der Zahnoberfläche ist die Anfangsphase der Plaquebildung. Die bakterielle Adhäsion an der Pellikel ist ein entscheidender Faktor bei der Zahnbelagentstehung, der es den Mikroorganismen ermöglicht, trotz der mechanischen Kräfte des Speichelflusses und der Wangen- und Zungenbewegungen auf der Zahnoberfläche zu bleiben.
Die ersten Bakterien, die sich auf der Zahnoberfläche ansiedeln, sind überwiegend grampositive Mikroorganismen wie Streptococcus mutans und sanguinis, Actinomyces naeslundii und Actinomyces viscosus. Erstbesiedler heften sich an die Pellikel über spezifische Adhäsinmoleküle an, die mit den Rezeptoren der Zahnpellikel in Wechselwirkung treten. Strukturell können Adhäsine entweder Oberflächenproteine darstellen oder mit fibrillären Anhängseln assoziiert sein.
Frühe grampositive Besiedler („Pionierarten“) nutzen Sauerstoff, verstoffwechseln Zucker und verringern das Redoxpotential der Umgebung. Bleibt die Plaque über längere Zeit auf der Zahnoberfläche, verdickt sie sich unter sauerstoffarmen Bedingungen und es kommt zur Vermehrung von anaeroben, überwiegend gramnegativen Mikroorganismen. Sie sind asaccharolytisch und nutzen Aminosäuren und kleine Peptide als Energiequellen. Die Plaquereifung erfolgt im Durchschnitt innerhalb von 48 Stunden. Am 2.-3. Tag erscheinen gramnegative Bazillen und Kokken in der mikrobiellen Gemeinschaft, am 4.-5.
Tag bilden sich Veillonella und Fusobakterien und am 6.-9. Tag Spirillen und Spirochäten.
Zu den sekundären Besiedlern zählen Prevotella intermedia, Prevotella loescheii, Capnocytophaga spp., Fusobacterium nucleatum und Porphyromonas gingivalis. Diese Mikroorganismen heften sich an Bakterienzellen an, die sich bereits in der Plaquemasse befinden. Die Anheftung von Bakterien an andere Bakterien wird Koaggregation genannt und ist eine Folge direkter interzellulärer Bindung oder Zell-Zell-Verbindungen durch multivalente Moleküle wie Speichelmuzine, Glykoproteine sowie weniger spezifische Wechselwirkungen, die sich aus hydrophoben, elektrostatischen und Van-der-Waals-Kräften ergeben. Extrazelluläre Glukane, die von Streptococcus mutans, mitis und Actinomyces naeslundii produziert werden, können ebenfalls zur interbakteriellen Bindung und Akkumulation beitragen.
Mit Flüssigkeit gefüllte Kanäle verlaufen durch die Plaquemasse und versorgen die Mikroorganismen mit Nährstoffen und Stoffwechselprodukten.
Die Umgebungsparameter im subgingivalen Bereich unterscheiden sich von den Bedingungen oberhalb des Zahnfleisches, so dass die Struktur und Zusammensetzung des supragingivalen und subgingivalen Zahnbelags unterschiedlich sind.
Die supragingivale Plaque auf der Zahnoberfläche besteht überwiegend aus grampositiven Kokken und Stäbchenbakterien, während auf der äußeren Fläche der reifen Plaquemasse gramnegative stäbchenförmige und fadenförmige Formen sowie Spirochäten vorherrschen.
Ein lang anhaltender supragingivaler Zahnbelag am Zahnfleischrand hat die Form eines Maiskolbens. Der zentrale gramnegative Kern aus Stäbchenbakterien (z. B. Fusobacterium nucleatum oder Bacterionema matruchotii) ist von Kokkenzellen (z. B. Streptokokken oder Porphyromonas gingivalis) umgeben, die durch Koaggregation fest anhaften.
Der Stoffwechsel der subgingivalen Plaquebakterien findet in Gegenwart von Sulkusflüssigkeit statt. Entzündungszellen und Wirtsmediatoren haben einen erheblichen Einfluss auf die Besiedlung und das Wachstum von Bakterien in diesem Bereich.
Der am Zahn anhaftende subgingivale Belag ist durch grampositive Bazillen und Kokken (Streptococcus mitis, sanguis, Actinomyces naeslundii, viscosus, Eubacterium spp.) gekennzeichnet. In der dem Weichgewebe anliegenden Plaque überwiegen Streptococcus oralis, intermedius, Peptostreptococcus micros, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides forsythus und Fusobacterium nucleatum.
Bei Parodontalerkrankungen nimmt die Zahl der spindel- und fadenförmigen Mikroorganismen, beweglichen Stäbchenbakterien und Spirochäten im subgingivalen Zahnbelag zu. Die Intensität der Plaquebildung hängt von der Viskosität des Speichels, der oralen Mikroflora, der Desquamation des Epithels der Mundschleimhaut, den lokalen Entzündungsprozessen und der Selbstreinigung ab, wobei auch der anatomische Aufbau der Zähne und die Wechselbeziehungen mit den umgebenden Geweben, die Ernährung und die Kauintensität berücksichtigt werden müssen.
Der Zahnbelag begünstigt die Kariesbildung und verursacht Gewebereizungen und -verletzungen durch Mikroorganismen und deren Toxine, was zur Entstehung von Gingivitis und Parodontitis führt.
Anatomie
Makroskopisch stellt sich der Zahnbelag als weißer, gelblicher oder gräulicher Film dar.
Zunächst ist die Plaque in der Zahnfleischfurche, den Zahnzwischenräumen, Grübchen und Fissuren sichtbar. Außerdem kann sich der Zahnbelag auf Zahnrestaurationen, Prothesen und kieferorthopädischen Konstruktionen ablagern.
Die Materia alba erscheint als lockere, dichte, „pelzartige“ Masse von weißer, gelber oder bräunlicher Farbe, die mit bloßem Auge deutlich erkennbar ist.
Nach Lokalisation unterscheidet man zwischen supragingivalem Zahnbelag, der sich am oder oberhalb des Zahnfleischrandes befindet, und subgingivalem Zahnbelag, der unterhalb des Zahnfleischrandes, zwischen dem Zahn und dem Gewebe der Zahnfleischfurche liegt. Der subgingivale Zahnbelag besteht aus einer strukturierten Plaque, die an der Zahnoberfläche anhaftet, einer frei liegenden Bakterienschicht und einer Plaque, die dem Zahnfleischepithel anliegt.
Diagnostik
- Visuelle Inspektion. Plaque ist mit bloßem Auge schwer erkennbar und erscheint nach dem Trocknen als matte, raue Oberfläche. Weicher Zahnbelag ist visuell deutlich erkennbar;
- Sondierung: Zahnbelag lässt sich durchs Abschaben entfernen;
- Anfärben: Farbstoffe in Form von Lösungen oder Färbetabletten färben Pellikel, Plaque und weichen Zahnbelag an; es gibt Farbstoffe, die frische und ältere Plaque in verschiedenen Farben färben;
- Indexbewertung: Mundhygieneindex (Oral Hygiene Index), vereinfachter Mundhygieneindex (Simplified Oral Hygiene Index, OHI-S, Greens-Vermillion), PHP-Index (Podshadley, Haley), PLJ-Index (Silness-Löe).
Symptome
Der Patient/die Patientin kann über Zahnverfärbungen, Mundgeruch und Zahnfleischblutungen beim Zähneputzen klagen.
Die Plaquebildung beginnt einige Stunden nach dem Zähneputzen und ist nach 1-2 Tagen ohne Einhaltung der persönlichen Mundhygiene visuell erkennbar.
Die häufigsten Lokalisationen weicher Zahnbeläge sind Zahnhalsflächen, Zahnzwischenräume, distale Flächen der äußersten Zähne in der Reihe, Grübchen und Fissuren sowie für die Hygienemittel schwer zugängliche Flächen verlagerter Zähne.
An der Stelle der Plaqueansammlung treten in der Regel verschiedene Anzeichen einer Zahnfleischentzündung auf: Schwellung, Hyperämie, Blutungen bei Sondierung.
Therapie
Die Entfernung von Zahnbelägen erfolgt im Rahmen der persönlichen und professionellen Zahnreinigung durch mechanisches Zerstören und Abschaben von Plaque.
Da der Prozess der Plaquebildung fortlaufend ist, muss der Patient/die Patientin zur täglichen Mundhygiene motiviert und sorgfältig in die Zahnputztechnik eingewiesen werden. Zum Entfernen weicher Zahnbeläge zu Hause werden Zahnbürsten, Zahnpasten mit abrasiven Partikeln, Hygieneartikel für Zahnzwischenräume (Zahnseide, Interdentalbürsten), Mundduschen und Zungenschaber verwendet. Zur professionellen Entfernung weicher Zahnbeläge werden rotierende Bürsten, professionelle Zahnpasten, Ultraschall- und Pulverstrahlgeräte eingesetzt. Zur Bekämpfung der Plaquebildung werden Medikamente auf Fluoridbasis (sie verhindern die Adhäsion von Mikroorganismen auf der Zahnoberfläche), Antiseptika (bakterizide und bakteriostatische Wirkung), Tenside und enzymhaltige Arzneimittel eingesetzt.
Harte Zahnbeläge
Harte Zahnbeläge (Zahnstein) stellen einen mineralisierten bakteriellen Zahnbelag dar, der sich im supra- und subgingivalen Bereich bildet.
Ätiologie
Zahnstein besteht zu 70 bis 90 % aus anorganischen Stoffen. Die im Zahnstein enthaltenen Mineralien entsprechen verschiedenen Phasen von Kalziumphosphatkristallen: Dikalziumphosphat-Dihydrat (DDCP, Brushit), Oktakalziumphosphat (OCP), substituiertes Hydroxyapatit (HAP) und Whitlockit. Darüber hinaus sind in der Zusammensetzung des Zahnsteins Kalziumkarbonat, Magnesiumphosphat, Spurenmengen von Natrium, Barium, Zink, Strontium, Brom, Kupfer, Silber, Aluminium und Eisen enthalten. Die organische Komponente besteht aus Bakterienzellen (aerobe und anaerobe Bakterien, unter anderem Parodontopathogene wie Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis und Treponema denticola), Hefen (Candida albicans), Proteinen, Lipiden (Fettsäuren, Triglyceride, Glykolipide, Phospholipide) und extrazellulärer DNA.
Zahnstein kann sich oberhalb des Zahnfleisches (supragingivaler Zahnstein) oder unterhalb des Zahnfleisches (subgingivaler Zahnstein) bilden. Diese beiden Arten von Zahnstein haben unterschiedliche Eigenschaften und Lokalisationen sowie einen unterschiedlichen Entstehungsprozess. Die Mineralien für die Bildung des supragingivalen Zahnsteins stammen aus dem Speichel, während die Mineralien für den subgingivalen Zahnstein ihren Ursprung in der Sulkusflüssigkeit haben. So wird supragingivaler Zahnstein dem Speicheltyp und subgingivaler Zahnstein dem Serumtyp zugeordnet. Supragingivaler Zahnstein enthält Speichelproteine, mit mehr Brushit und OCP und weniger Whitlockit und Natrium. Subgingivaler Zahnstein enthält keine Speichelproteine, weniger Brushit und OCP, mehr Whitlockit und HAP, und sein Natriumgehalt steigt mit der Taschentiefe.
Zahnstein entsteht häufiger bei Erwachsenen als bei Kindern.
Theorien über die Zahnsteinbildung:
- Speicheltheorie: Der aus den Ausführungsgängen der großen Speicheldrüsen abgesonderte Speichel enthält einen Überschuss an Kohlensäure; in diesem Zustand liegen Phosphate und Kalziumkarbonate in gelöster Form vor. Bei Luftkontakt entweicht ein Teil des CO2 in die Atmosphäre, wodurch sich der pH-Wert des Speichels erhöht und die Salze ausfallen.
- Epitaxietheorie: Im Speichel ist die Konzentration von Kalzium- und Phosphationen nicht hoch genug, um sie auszufällen, aber sie reicht aus, um das Wachstum von Hydroxyapatitkristallen bei der Bildung des Anfangskerns zu begünstigen. Das Erscheinen einer Verbindung, die Hydroxyapatitkristallen ähnelt, führt zum Ausfällen von Kalziumsalzen aus der Lösung, es bilden sich kleine Verkalkungsherde, die sich anschließend vergrößern und miteinander verschmelzen. Die Verkalkung wird durch einen Protein-Kohlenhydrat-Komplex (vermutlich aus der interzellulären Matrix) eingeleitet, der durch einen Chelatbildungsprozess Kalzium aus dem Speichel entfernt und sich an Kerne bindet, was die anschließende Mineralablagerung begünstigt.
- Phosphatase-Theorie: Nach dieser Theorie wird das Enzym Phosphatase aus abgestorbenen Epithelzellen, Bakterienzellen und Plaque freigesetzt und hydrolysiert die organischen Phosphate des Speichels, was zum Ausfällen von Kalziumphosphat führt.
- Bakteriologische Theorie: Die Plaquemineralisierung erfolgt in der Regel extrazellulär um grampositive und gramnegative
Organismen, aber einige Bakterien können intrazelluläre Apatitkristalle bilden. Es wird auch vermutet, dass Bakterien aktiv an der Mineralisierung des Zahnsteins beteiligt sind, indem sie Phosphatasen bilden, die den pH-Wert der Plaque verändern.
- Stauungstheorie: Kolloidale Speichelproteine binden sich an Kalzium- und Phosphationen und bilden eine übersättigte Lösung. Wenn sich der Speichel in der Mundhöhle staut, schlagen sich die Kolloide nieder, was zum Ausfällen von Phosphor- und Kalziumsalzen führt.
- Umwandlungstheorie: Das Kalziumoktaphosphat entsteht durch die Umwandlung von amorphen, nicht kristallinen Ablagerungen und Brushit und wird dann in Hydroxylapatit umgewandelt.
Die Zahnsteinbildung wird auch durch Faktoren wie Mundhygiene, Hypersalivation (bei Erhöhung der Speichelmenge kommt es zu einem aktiveren Ausfällen der Salze), unvollständiges oder einseitiges Kauen, Ernährung (grobfaserige Lebensmittel hemmt die Zahnsteinbildung) und den Allgemeinzustand des Körpers beeinflusst. Die Geschwindigkeit der Plaquemineralisierung ist von Person zu Person unterschiedlich und kann sogar bei ein und
derselben Person für verschiedene Zahngruppen unterschiedlich sein.
Zahnstein ist ein wichtiger pathogener Faktor bei Parodontalerkrankungen. Er verursacht an sich keine Zerstörung des parodontalen Gewebes, allerdings wird nicht mineralisierte Plaque auf der Oberfläche des Zahnsteins gut festgehalten, was ein wichtiger ätiologischer Faktor für Gingivitis und Parodontitis ist. Rauer Zahnstein dient als ideales Substrat für eine subgingivale mikrobielle Besiedlung, er reizt das parodontale Gewebe mechanisch und dehnt die Wände der Parodontaltaschen aus.
Klassifikation
- Supragingivaler Zahnstein;
- Subgingivaler Zahnstein.
Anatomie
Supragingivaler Zahnstein
Er befindet sich auf den Zahnkronen oberhalb des Zahnfleischrandes. Supragingivaler Zahnstein stellt eine weiß oder gelb gefärbte, harte oder tonartige Masse dar, die an der Zahnoberfläche anhaftet, spröde ist und durchs Abschaben entfernt werden kann. Die Farbe kann sich durch die Einwirkung von Tabakrauch oder Lebensmittelfarbstoffen verändern. Normalerweise ist der supragingivale Zahnstein von einer Schicht weichen Zahnbelags bedeckt.
Meistens befindet er sich in der Nähe der Ausführungsgänge der großen Speicheldrüsen (vestibuläre Fläche der oberen Molaren, linguale Fläche der Vorderzähne des Unterkiefers). Supragingivaler Zahnstein kann eine erhebliche Masse erreichen und die Zahnkronen vollständig bedecken, wenn keine Antagonisten vorliegen.
Subgingivaler Zahnstein
Er bildet sich auf der Zahnoberfläche im Bereich der Zahnfleischfurche, apikal des Zahnfleischrandes und ist bei der visuellen Inspektion nicht erkennbar. Subgingivaler Zahnstein bildet sich normalerweise in kleinen Mengen. Seine Menge hängt von der Tiefe der Parodontaltasche ab. Dabei handelt es sich um eine harte, braune oder grünlich-schwarze Masse, die fest an der Zahnoberfläche anhaftet und beim Abschaben schwer zu entfernen ist.
Diagnostik
- Visuelle Inspektion: Supragingivaler Zahnstein ist mit bloßem Auge deutlich erkennbar. Das Vorhandensein von subgingivalem Zahnstein kann durch die Verfärbung des Zahnfleischrandes (grauer Schatten unterhalb des Zahnfleischrandes) vermutet werden;
- Trocknen, Öffnen der Zahnfleischfurche durch vorsichtigen Einsatz eines Luftstrahls;
- Transillumination;
- Parodontale Sondierung;
- Indexbewertung: Oral Calculus Index (OCI, Greene und Vermilion), Calculus Index (CI), Calculus Surface Severity Index (CSI), Marginal Line Calculus Index (MLC-I) und andere;
- Röntgenuntersuchungen (intraorale Kontaktradiografie, Bissflügelradiografie, Orthopantomografie (OPG), Kegelstrahl-Computertomografie (CBCT)): Mineralisierte Zahnbeläge erscheinen auf Röntgenbildern als röntgendichte Schatten, die in die Zahnzwischenräume hineinragen.
Symptome
Der Patient/die Patientin kann über Zahnverfärbungen, Gefühl der Rauigkeit der Zähne, Fremdkörper auf der Zahnoberfläche, Abplatzen von Steinpartikeln beim Kauen und Zähneputzen, Mundgeruch und Zahnfleischblutungen klagen.
Supragingivaler Zahnstein tritt häufiger auf den Oberflächen von Zähnen auf, die ständig vom Speichelfluss aus den Ausführungsgängen der großen Speicheldrüsen umspült werden: vestibuläre Flächen der oberen Molaren, linguale Flächen der unteren Schneidezähne. Beim Trocknen mit einem Luftstrahl wird er mattweiß und ist optisch besser zu erkennen, während er bei der Transilluminationstechnik das Licht schlechter durchlässt und als dunkler Schatten auf der Zahnoberfläche erscheint.
Subgingivaler Zahnstein lässt sich bei der Untersuchung nicht erkennen, sein Vorhandensein kann indirekt durch eine Verfärbung des Zahnfleischrandes angedeutet werden. Solche Ablagerungen lassen sich durch ein vorsichtiges Lösen des Zahnfleischrandes mit einem Luftstrahl und einer Parodontalsonde sowie auf Röntgenbildern erkennen.
Das mit dem Zahnstein in Kontakt stehende Zahnfleisch weist Anzeichen einer Entzündung auf: Schwellung, Hyperämie, Blutungen bei Sondierung.
Therapie
Harte supragingivale und subgingivale Auflagerungen auf den Zähnen sind im Rahmen der professionellen Zahnreinigung durch mechanische Zerstörung zu entfernen.
Zur professionellen Zahnsteinentfernung werden Scaler, Küretten, Exkavatoren, Meißel, Schall- und Ultraschallgeräte eingesetzt.
Zur Kontrolle der Zahnsteinbildung können Hygienemittel verwendet werden, die Enzyme, Tenside sowie Pyrophosphatsalze, Diphosphonate und Zinksalze (Mineralisierungsinhibitoren) enthalten.
Pigmentierte Zahnbeläge
Pigmentierte Zahnbeläge (eine äußere Zahnverfärbung) stellen eine umkehrbare Verfärbung der Zähne dar, die auf eine Verfärbung der Pellikel oder des Zahnbelags durch äußere Pigmente zurückzuführen ist.
Ätiologie
Äußere Zahnverfärbungen entstehen, wenn sich Pigmente in der Pellikel oder Plaque auf der Zahnoberfläche ablagern. Der eigentliche Mechanismus der Verfärbung ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass die Pigmente mit den Proteinen der Pellikel reagieren. Gereinigter Zahnschmelz nimmt keine Farbstoffe auf, während sich das Dentin aufgrund seiner Porosität verfärben kann.
Die Ursachen für äußere Verfärbungen lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- Direkte äußere Verfärbung der Zähne: Pigmentierte Stoffe lagern sich im Zahnbelag oder in der Pellikel ein und verursachen eine Verfärbung in ihrer Grundfarbe;
- Indirekte äußere Verfärbung der Zähne: Verfärbung durch einen Stoff, der entweder farblos ist oder durch chemische Wechselwirkung mit einer anderen Verbindung eine andere Farbe als die Verfärbung auf der Zahnoberfläche aufweist.
Der Ursprung des Flecks kann metallisch oder nicht metallisch sein.
Direkte Verfärbungen können durch folgende Faktoren verursacht werden:
- Lebensmittelpigmente (Tee, Kaffee, Gewürze, Gemüse, färbende Getränke);
- Tabakrauchen oder -kauen;
- Medikamente, Mundspülungen;
- Chromogene Bakterien.
Es wird angenommen, dass polyphenolische Verbindungen in Lebensmitteln für die Farbe der Verfärbung verantwortlich sind. Bei unzureichender Mundhygiene nimmt die Intensität der Verfärbung im Laufe der Zeit zu, da sich Zahnbeläge ansammeln.
Indirekte Verfärbungen stehen im Zusammenhang mit kationischen Antiseptika und Metallsalzen. Der Mechanismus dieser Verfärbungen besteht wahrscheinlich in der Ablagerung anionischer Lebensmittelchromogene auf adsorbierten kationischen Antiseptika oder mehrwertigen Metallsalzen auf der Zahnoberfläche.
Mehrwertige Metallsalze verursachen äußere Verfärbungen bei Personen, die Eisenpräparate einnehmen, und bei Fabrikarbeitern, die beruflich Metallsalzen ausgesetzt sind. Eisen, Mangan, Silber und Jod färben die Zähne schwarz. Kupfer verursacht grüne Verfärbungen bei der Verwendung von Mundspülungen, die Kupfersalze enthalten, und bei Mitarbeitern, die in Industrieunternehmen mit Metall in Berührung kommen. Kaliumpermanganat verfärbt die Zähne bei der Verwendung in Mundspülungen violett bis schwarz. Silbernitrat, das in der Zahnmedizin verwendet wird, verursacht schwarze oder dunkelgraue Verfärbungen, und Zinnfluorid erzeugt goldbraune Verfärbungen.
Kationische Antiseptika verursachen nach längerem Gebrauch (nach etwa 7–10 Tagen) braune oder schwarze Flecken auf den Zähnen. Vermutlich haben sie eine Affinität zu den Sulfatgruppen, die in Plaquebestandteilen, kariösen Läsionen und der Zellwand von Bakterien vorkommen, so dass sie in den Zahnbelägen verbleiben und diese verfärben.
Eine besondere Form der pigmentierten Zahnbeläge ist die äußere Verfärbung der Zähne durch die Aktivität chromogener Bakterien (Priestley-Plaque). Der Mechanismus dieses Prozesses ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass die dunkle Pigmentierung durch die Bildung eines unlöslichen Eisensalzes als Folge einer Reaktion zwischen dem von den Bakterien produzierten Schwefelwasserstoff und dem Eisen im Speichel oder der Sulkusflüssigkeit verursacht wird. Regelmäßiger Konsum von Wasser mit hohem Eisengehalt oder hohem pH-Wert und Speichel mit hohem pH-Wert sind die wahrscheinlichsten Faktoren für diese Flecken. Zu den chromogenen Bakterien gehören Prevotella melaninogenica,
Actinomyces israelii, Actinomyces naeslundii, Capnocytophaga, Leptotrichia, Fusobacterium, Corynebacterium und Streptococcus. So ein Zahnbelag tritt hauptsächlich bei Kindern auf, kann aber auch bei Erwachsenen vorkommen. Die Verfärbungen erscheinen auf den vestibulären und oralen Flächen der Zähne als Linien aus schwarzen oder dunkelbraunen Punkten im Zahnhalsbereich.
Anatomie und Symptome
Die Patienten/Patientinnen stellen sich in der Regel mit Beschwerden über einen ästhetischen Mangel vor.
Braune Verfärbung
Die Farbe ist auf Pigmente aus Kaffee oder Tee zurückzuführen.
Sie tritt häufiger auf den vestibulären Flächen der oberen Vorderzähne und der Seitenzähne sowie auf der lingualen (manchmal vestibulären) Fläche der unteren Vorderzähne auf.
Es handelt sich um einen dünnen, halbdurchscheinenden, pigmentierten, hell- bis dunkelbraunen Film.
Schwarze Verfärbung durch Rauchen
Die Farbe wird durch die Verbrennungsprodukte des Teers beim Rauchen verursacht.
Sie tritt am häufigsten auf der lingualen Fläche der unteren Vorderzähne auf, kann aber bei schlechter Mundhygiene alle Zähne betreffen.
Sie sieht wie ein dichter, dunkelbrauner oder schwarzer Film aus, der fest auf der Oberfläche der Zähne anhaftet.
Tabakteer kann auch in tiefe Grübchen und Fissuren, Schmelzrisse und freiliegendes Dentin eindringen und dauerhafte Verfärbungen verursachen.
Schwarze metallische Verfärbung
Diese Verfärbung kann durch die Verwendung von Mundspülungen mit Metallsalzen, das Einatmen von metallhaltigem Staub am Arbeitsplatz (Eisen, Mangan, Silber, Jod) oder die orale Einnahme von Eisenpräparaten verursacht werden.
Sie sieht wie schwarze Flecken aus und kann sowohl an den Vorderzähnen des Ober- und Unterkiefers als auch an allen Zähnen auftreten.
Priestley-Plaque (schwarze Verfärbung)
Die Verfärbung entsteht durch die Aktivität chromogener Bakterien auf den vestibulären und oralen Flächen der Zähne des Ober- und Unterkiefers, wobei sie in den Bereichen, in denen die Mundhygiene problematisch ist, stärker ausgeprägt ist.
Sie sieht wie Linien aus dunkelbraunen oder schwarzen Punkten aus, die sich zunächst an der Zahnhalsfläche befinden und die Form des Zahnfleischrandes wiederholen; mit der Zeit vergrößert sich der Verfärbungsbereich und kann sich auf das mittlere und koronale Drittel der Krone ausdehnen.
Orange Verfärbung
Sie kann durch die Aktivität bestimmter Arten von chromogenen Bakterien (Serratia marcescens, Flavobactraium lutescens) oder durch die Einwirkung von Chromsäuredämpfen auf Industriearbeiter entstehen.
Sie tritt häufiger auf den vestibulären und oralen Flächen der Vorderzähne des Ober- und Unterkiefers auf.
Grüne Verfärbung
Sie kann bei Kindern infolge der Aktivität chromogener Mikroorganismen, der Verwendung von Mundspülungen mit Kupfersalzen und der Belastung von Industriearbeitern durch Kupfer und Nickel auftreten.
Sie sieht wie grüne oder grünlich-gelbe Flecken aus, die häufiger auf der vestibulären Fläche der Oberkieferzähne auftreten.
Gelblich-braune Verfärbung
Sie tritt bei längerem Einsatz von kationischen Antiseptika zur Mundspülung auf.
Sie sieht wie gelblich-braune bis dunkelbraune und schwarze Flecken aus. Das Pigment ist nicht auf der Zahnoberfläche befestigt und kann durch Abschaben entfernt werden.
Die Verfärbung betrifft den Zahnhals und die Seitenflächen der Zähne, den Zahnbelag und den Zungenrücken.
Diagnostik
- Visuelle Inspektion;
- Sondierung;
- Indexbewertung (OHI-S, MacPherson Stain Index, Tooth Stain Index und andere).
Therapie
- Aufklärung des Patienten/der Patientin über die Ursache der Verfärbung, Motivation zur gründlichen Mundhygiene, Vermittlung der richtigen Zahnputz- und Zahnseide-Technik, Auswahl individueller Hygieneprodukte;
- Motivation zum Verzicht auf Rauchen oder Kautabak, Änderung der Essgewohnheiten (mäßiger Konsum von Tee und Kaffee, Trinken von farbigen Getränken durch einen Strohhalm);
- Menschen, die zu einer schwarzen Verfärbung neigen, wird empfohlen, statt Leitungswasser abgefülltes oder gefiltertes Osmosewasser zu trinken;
- Anwendung von Mundspülungen nach Bedarf; falls Antiseptika erforderlich sind, sollten sie kurz kurmäßig verschrieben werden (bis zu 7-10 Tage);
- Entfernung von pigmentiertem Zahnbelag im Rahmen der professionellen Zahnreinigung, Polieren mit rotierenden Bürsten und Bechern mit Polierpaste, Pulverstrahlpolieren, Ultraschallreinigung sind wirksam.










