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Aberrierende Arteria subclavia

Inhaltsverzeichnis
Pathologische Anatomie Pathophysiologie Klassifikation Symptome Diagnostik Therapie

Dieses Pathologiemodell zeigt die aberrierende rechte Schlüsselbeinschlagader (Arteria subclavia) vom Typ I in Kombination mit einer seltenen anatomischen Variante des Aortenbogens (Arcus aortae), die Truncus bicaroticus bezeichnet wird. Das bedeutet, dass die linke und die rechte Halsschlagader (Arteria carotis communis) einen gemeinsamen Abgang aus dem Aortenbogen aufweisen.

Pathologische Anatomie

Die aberrierende rechte Arteria subclavia entspringt aus dem Aortenbogen und liegt distal der linken Arteria subclavia. In der Regel verläuft sie zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre, in seltenen Fällen auch vor der Luftröhre.

Pathophysiologie

Die aberrierende rechte Arteria subclavia führt in den meisten Fällen zu einer Kompression der Speiseröhre und/oder der Luftröhre, was wiederum das Atmen und Schlucken beeinträchtigt. Wenn sich ein Aneurysma entwickelt, kann es kompressionsbedingte Symptome verschlimmern, thromboembolische Komplikationen auslösen und bei Ruptur zu Blutungen führen. Im Laufe der Zeit vermindern Verschlusskrankheiten wie Atherosklerose und Thrombose die Blutversorgung im Stromgebiet der Arteria subclavia.

Klassifikation

  • Typ I: Die aberrierende Arterie weist keine Anzeichen einer aneurysmatischen Erweiterung auf; lediglich die Speiseröhre und/oder die Luftröhre sind komprimiert.
  •  Typ II: Die aberrierende rechte Arteria subclavia weist eine okklusive Schädigung auf, ohne dass Anzeichen einer aneurysmatischen Erweiterung erkennbar sind. 
  • Typ III: Die Arterie weist eine aneurysmatische Erweiterung ohne Mitbeteiligung der Aorta auf.
  • Typ IV: Die Arterie weist eine aneurysmatische Erweiterung mit Mitbeteiligung der Aorta auf.

Symptome

Die Krankheit äußert sich in der Regel durch Schluckstörungen (Dysphagie) und manchmal durch Atembeschwerden. Ischämische und thromboembolische Komplikationen können ebenfalls auftreten, sind aber weniger häufig.

Diagnostik

Doppler-Sonographie: Visualisierung der fehlerhaften Arterie; Bewertung des Blutflusses.

CT/MRT: Visualisierung der aberrierenden Arteria subclavia, ihrer Lage und Beurteilung ihrer Größe.

Therapie

Ein operativer Eingriff kann sinnvoll sein, wenn die aberrierende Arteria subclavia auf die Speiseröhre und/oder die Luftröhre drückt. Ziel der Operation ist es, die Arterie neu zu positionieren, um den Druck zu vermindern. Im Falle einer aneurysmatischen Erweiterung kann auch eine Gefäßprothese erforderlich sein.