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Infektiöse Endokarditis

Inhaltsverzeichnis
Ätiologie Klassifikation Pathologische Anatomie und Physiologie Symptome Diagnostik Therapie

Infektiöse Endokarditis ist eine durch Krankheitserreger hervorgerufene Herzerkrankung, bei der Herzklappen und in seltenen Fällen Endokard sowie Gefäßendothel betroffen sind.

Ätiologie

Viele Krankheitserreger können IE verursachen, aber die häufigsten davon sind grampositive Kokken (Staphylococcus-, Streptococcus- und Enterococcus-Arten), gramnegative Bakterien oder Pilze.

Klassifikation

Nach der Läsion der Klappen:

  • Primär - tritt bei intakten Herzklappen auf;
  • Sekundär – tritt bei einer bestehenden Herzklappenerkrankung auf.

Nach Ätiologie.

Nach der Dauer der Erkrankung:

  • akut (bis zu 8 Wochen);
  • subakut (über 8 Wochen);
  • anhaltend.

Sonderformen:

  • nosokomial;
  • prothetische Klappenendokarditis;
  • Endokarditis im Zusammenhang mit implantierten Herzgeräten.

Pathologische Anatomie und Physiologie

Bei geschädigtem Endokard und begleitender Bakteriämie tritt im Bereich der Schädigung bakterielle Adhäsion und Vermehrung auf. Eine zusätzliche Adhäsion von Blutplättchen und Erythrozyten an Vegetationen führt zur Bildung von Blutgerinnseln, was zu thromboembolischen Komplikationen führt. 

Eine Beschädigung der Klappen führt zu deren Insuffizienz, septischen Komplikationen und infolgedessen zur Entwicklung kardiovaskulärer Insuffizienz.

Symptome

Das klinische Erscheinungsbild hängt davon ab, welche Klappen betroffen sind. Bei der Trikuspidalklappenläsion treten folgende klinische Manifestationen und Anzeichen in den Vordergrund: Atemnot, allgemeine Schwäche, Müdigkeit, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, Schmerzen und Schweregefühl im rechten Hypochondrium. Bei der apparativen Untersuchung finden sich systolisches Herzgeräusch, Erweiterung der Herzgrenzen . Mitralinsuffizienz: allgemeine Schwäche, Müdigkeit, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Husten, Hämoptyse. Bei der apparativen Untersuchung werden Schwächung des Herztons an der Spitze, systolisches Herzgeräusch an der Spitze, Erweiterung der Herzgrenzen diagnostiziert.

Diagnostik

Echokardiographie: Beurteilung der Klappenfunktion, des Insuffizienzgrades und der Vegetationsgröße.

Für Diagnosestellung muss ein Blutkulturtest durchgeführt werden, um den Erreger zu bestimmen. Darüber hinaus können folgende Daten miteinbezogen werden: Vorerkrankungen des Herzens, Fieber, Emboliekomplikationen, Osler-Knötchen, Roth-Flecken usw.

Therapie

Sobald kein Embolierisiko durch Vegetation besteht und die Hämodynamik stabil bleibt, ist eine Antibiotikatherapie indiziert.

Bei der chirurgischen Behandlung erfolgt Klappenplastik, bei der beschädigte Strukturen ausgeschnitten werden. In einigen Fällen können synthetische Patches verwendet werden, um Defekte der Klappensegel zu bedecken. Bei massiven Klappenläsionen erfolgt in der Regel ein Klappenersatz.